Uran – ein gefährlicher Rohstoff
Die gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus
Für Atomwaffen und Atomkraftwerke wird Uran gebraucht, dass weltweit in Uranminen abgebaut wird. Die Folgen eines Super-GAUs sind vielen Menschen ein Begriff, doch wie gefährlich und verheerend bereits der Abbau von Uran ist, ist den Wenigsten bekannt.
Uran ist als Schwermetall ein chemisches Gift wie Nickel oder Chrom und gleichzeitig ein radioaktiver Giftstoff. Es schädigt die Nieren und kann Lungenkrebs, Knochenkrebs und Leukämie verursachen. Außerdem beeinträchtigt es das Erbgut. DNA-Schäden sind eine Ursache vieler Krankheiten beim Menschen wie Krebs, Erbkrankheiten und teratogener Effekte wie geistiger Behinderungen und Fehlbildungen.
Häufig wurde und wird Uran in den Gebieten indigener Völker abgebaut, wie z. B. in Australien oder in den USA, ohne Arbeiter*innen und die lokale Bevölkerung ausreichend aufzuklären und zu schützen.
Da die Konzentration von Uranerz meist sehr niedrig ist, müssen für die Gewinnung von Uran große Gesteinsmengen abgebaut werden. Die Rückstände der Uranaufbereitung müssen in speziellen Becken und Halden für viele Jahrhunderte gelagert werden. Sie enthalten noch radioaktive Zerfallsprodukte. Je nach Art der Lagerstätte, Gewinnungsmethode und Lagerung können die Abraumhalden und -becken Trinkwasserreservoirs kontaminieren oder durch Staubverbreitung ganze Gebiete radioaktiv verseuchen. Bergleute und Beschäftigte in Aufbereitungsanlagen, in denen das Uran weiterverarbeitet wird, atmen radioaktive Gase oder Stäube ein. Die festen und flüssigen Rückstände („Tailings“), die nach der Aufbereitung zurückbleiben, gefährden Beschäftigte und die Lokalbevölkerung. Radioaktive Rückstände werden ins Grundwasser geschwemmt, erreichen Trinkwasser und die Nahrungskette. Zu diesen Gefahren des "Normalbetriebs" kommen in vielen Fällen Unfälle, Lecks und Dammbrüche dazu, die die Umgebung verseuchen.
Verlassene Minen zu sanieren ist schwierig und kostenintensiv und oft geschieht dies nur unzureichend, sodass Umwelt und Menschen nach der Schließung einer Mine weiterhin radioaktiver Strahlung ausgesetzt bleiben.
Beispiele von Uranabbaugebieten
Stimmen der Überlebenden
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Hibakusha weltweit
Eine interaktive Karte der IPPNW
Diese interaktive Karte zeigt die Folgen von Atombombenangriffen, Atomwaffentests, Uranbergbau, Einsatz von Uranwaffen und von Atomunfällen für Gesundheit und Umwelt weltweit. Die einzelnen Orte sind als Ausstellung oder Einzelplakate ausleihbar oder als PDF-Vorlagen zur eigenen Herstellung abrufbar.
- Arlit und Akokan (Niger)
- Black Hills/Paha Sapa (USA)
- Church Rock/Kinłitsosinil (USA)
- Elliot Lake (Kanada)
- Jáchymov (Tschechische Republik)
- Jadugoda (Indien)
- Mailuu-Suu (Kirgisistan)
- Mounana (Gabun)
- Olympic Dam (Australien)
- Radium Hill (Australien)
- Ranger Mine (Australien)
- Rössing (Namibia)
- Saskatchewan (Kanada)
- Shiprock/Tsé Bit'a'í (USA)
- Spokane Reservat (USA)
- Têwo/Diebu (China)
- Wismut-Region (Deutschland)
- Witwatersrand (Südafrika)
Materialien
Uranabbau – Verstrahltes Land
Die zweite Broschüre in der neuen IPPNW-Reihe zur „Nuklearen Kette“ befasst sich mit den gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus.