Die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki

Vor 78 Jahren warfen die USA am 6. August 1945 zum ersten Mal eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Drei Tage später, am 9. August, traf eine zweite US-Atombombe die Stadt Nagasaki. Etwa 92.000 Menschen starben in Hiroshima sofort, 140.000 Menschen starben bis Ende des Jahres 1945 an den Folgeschäden. In Nagasaki waren es 22.000 sofortige Todesfälle und 64.000 bis Ende des Jahres.

Die Schrecken des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki sind jedoch allgegenwärtig. Noch heute leiden die Überlebenden unter den Verletzungen, Diskriminierungen und den Spätfolgen der Bombe, die auch die Folgegenerationen betreffen. Darüber hinaus müssen sie erleben, dass die Entwicklung dieser Massenvernichtungswaffen trotz ihres Leids vorangetrieben wird.

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Die Atombombe „Little Boy“ wurde am 6. August um 8 Uhr 15 Minuten und 17 Sekunden Ortszeit aus 9.000 m Flughöhe über der Stadt abgeworfen. Sie explodierte in 580 Metern Höhe über die Stadtmitte. Die Explosionskraft der Atombombe entsprach 13,4 Kilotonnen (KT) TNT. In einem Umkreis von 0,5 Kilometern um den „Ground Zero“ waren 90 Prozent der Menschen sofort tot. Eine ungeheure Druckwelle, die noch im Umkreis von 40 Kilometern wahrgenommen wurde, zerstörte die Stadt. Nach der Explosion fiel schwarzer Regen auf Hiroshima nieder, auch „Fallout“ genannt. Zu den geschätzt 70.000 Bewohner*innen, die sofort tot waren, kamen bis Ende des Jahres 1945 weitere 70.000. Fünf Jahre später sollten es rund 200.000 werden. Die Strahlung tötet auch mit Zeitverzögerung, denn über die Zeit bis heute erkrankten und starben Menschen an Krebs und andere Krankheiten infolge der Verstrahlung.

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Am 9. August 1945 um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit wurde eine Atombombe auf die japanische Hafenstadt Nagasaki abgeworfen. Die Explosionskraft der Atombombe entsprach 22 KT (Kilotonnen) TNT. Da der östliche Bezirk Nakashima durch die Hügelkette abgeschirmt wird, bleib er von direkten Schäden durch Hitze und Druck verschont. Trotzdem waren die Schäden hier keineswegs gering: mehr als 18.000 Gebäude wurden beschädigt, ca. 11.500 davon verbrannten vollständig und 1.300 wurden völlig zerstört. Im Bezirk Urakami waren die Folgen aufgrund der größeren Sprengkraft noch schwerer als die Schäden in Hiroshima. Ungefähr 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs, 42.000 wurden verletzt. Die medizinische Universität Nagasaki und ihr Krankenhaus, das wichtigste Versorgungszentrum, wurden zerstört und viele Ärzte getötet oder verletzt.

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Stimmen der Überlebenden

Setsuko Thurlow
Setsuko Thurlow
Hideto Sotobayashi
Hideto Sotobayashi
Terumi Tanaka
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Diese interaktive Karte zeigt die Folgen von Atombombenangriffen, Atomwaffentests, Uranbergbau, Einsatz von Uranwaffen und von Atomunfällen für Gesundheit und Umwelt weltweit. Die einzelnen Orte sind als Ausstellung oder Einzelplakate ausleihbar oder als PDF-Vorlagen zur eigenen Herstellung abrufbar.

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Ausstellung zu Hiroshima-Nagasaki (17 DIN A2-Plakate)
und begleitende Broschüre (32 Seiten DIN A4). Online lesen | Bestellen

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