Am 9. August 1945 um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit wurde eine Atombombe auf die japanische Hafenstadt Nagasaki abgeworfen.
Die Bevölkerung Nagasakis wird zum Zeitpunkt der Bombardierung auf 240.000 bis 260.000 Menschen geschätzt. In Nagasaki befanden sich etwa 30 Prozent der Bevölkerung 2.000 Meter oder weniger vom Hypozentrum entfernt. Das ursprüngliche Ziel war eine japanische Waffenfabrik. Aufgrund der Wetterlage änderte sich das Ziel jedoch und die Bombe wurde direkt über der Stadt abgeworfen.
Die Atombombe von Nagasaki wurde aufgrund ihrer Form „Fat Man“ genannt. Sie enthielt Plutonium 239, war 4,5 Meter lang, hatte einen Durchmesser von 1,5 Metern und wog 4,5 Tonnen. Die Explosionskraft der Atombombe entsprach 22 KT (Kilotonnen) TNT. Der Detonationspunkt befand sich etwa in einer Höhe von 503 Metern.
Die Explosion hat ihren Eingang in die japanische Sprache gefunden. Das Wort Pikadon bezeichnet den unglaublichen Knall und das Aufblitzen des Lichtes der Explosion, das viele Menschen erblinden ließ. Da der östliche Bezirk Nakashima durch die Hügelkette abgeschirmt wird, bleib er von direkten Schäden durch Hitze und Druck verschont. Trotzdem waren die Schäden hier keineswegs gering: mehr als 18.000 Gebäude wurden beschädigt, ca. 11.500 davon verbrannten vollständig und 1.300 wurden völlig zerstört. Im Bezirk Urakami waren die Folgen aufgrund der größeren Sprengkraft noch drastischer als die Schäden in Hiroshima.
Die Zerstörungskraft der Atombombe überstieg bei weitem Nagasakis Rettungskapazitäten. Ungefähr 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs, 42.000 wurden verletzt. Die medizinische Universität Nagasaki und ihr Krankenhaus, das wichtigste Versorgungszentrum, wurden zerstört und viele Ärzt*innen getötet oder verletzt. Was die Stadt an medizinische Notversorgungsmaßnahme vorbereitet hatte, war bis aufs Letzte zugrunde gerichtet worden.
Mehr zum Atombombenabwurf auf Nagasaki auf der Seite „Hibakusha weltweit“
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