Obwohl Hiroshima ein bekannter Militärstützpunkt der japanischen Armee war, blieb die Stadt bis August 1945 von Bomben verschont. Zur Zeit der Bombardierung wird Hiroshimas Wohnbevölkerung auf 280.000 - 290.000 Menschen geschätzt, das in der Stadt verbliebene Militärpersonal auf 43.000 Menschen. Dazu kommen schätzungsweise 20.000 koreanische und chinesische Zwangsarbeiter und US-amerikanische Kriegsgefangene. Insgesamt muss also von einer Bevölkerung von 340.000 - 350.000 Menschen ausgegangen werden. 60 Prozent von ihnen befanden sich 2.000 Meter oder weniger vom so genannten Hypozentrum entfernt.
Die Atombombe von Hiroshima wurde von den US-Amerikanern „Little Boy“ (kleiner Junge) genannt. Sie wurde am 6. August um 8 Uhr 15 Minuten und 17 Sekunden Ortszeit aus 9.000 Meter Flughöhe über der Stadt vom B-29-Flugzeug „Enola Gay“ abgeworfen. Die Bombe explodierte in 580 Metern Höhe über der Aioi-Brücke in der Stadtmitte. Sie war 3,05 Meter lang, hatte einen Durchmesser von 71 Zentimetern und war 4,4 Tonnen schwer, davon waren 60 Kilogramm Uran. Die Explosionskraft der Atombombe entsprach 13,4 Kilotonnen (KT) TNT.
In einem Umkreis von 0,5 Kilometern um den „Ground Zero“ waren 90 Prozent der Menschen sofort tot. Die Temperatur am Hypozentrum betrug für etwa eine Sekunde ca. 3.000 - 4.000 Grad Celsius. (Zum Vergleich: Der Siedepunkt von Eisen beträgt 3.070°C). An dieser Stelle verdampfte alles. Menschen, die sich im Explosionszentrum aufhielten, verbrannten und verglühten vollständig und hinterließen in einigen Fällen ihre Schatten an stehen gebliebenen Hauswänden, welche sie für einen Moment von der Hitzewelle abgeschirmt hatten.
Eine ungeheure Druckwelle, die noch im Umkreis von 40 Kilometern wahrgenommen wurde, zerstörte die Stadt. Es folgten Feuerstürme mit Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h und Bodentemperaturen von über 1.000 Grad Celsius. Glas und Eisen schmolzen, der Asphalt brannte.
Nach der Explosion fiel schwarzer Regen auf Hiroshima nieder, auch „Fallout“ genannt. Die Strahlung wurde aber nicht nur über den Regen, sondern auch über den Boden, die Luft und die Nahrung aufgenommen. Innerhalb von Stunden bis wenige Tage nach der Explosion machte sich bei den Überlebenden die akute Strahlenkrankheit bemerkbar.
Zu den geschätzt 70.000 Bewohner*innen, die sofort tot waren, kamen bis Ende des Jahres 1945 weitere 70.000. Fünf Jahre später sollten es rund 200.000 werden. Die Strahlung tötet auch mit Zeitverzögerung, denn bis heute erkranken und sterben Menschen an Krebs infolge der Verstrahlung.
Die USA rechtfertigten die Tat mit einem, durch die Atombomben erzwungenen, schnelleren Kriegsende. Eine Entschuldigung gibt es bis heute nicht. Auch in Japan ließ man die Opfer allein. Das Leiden der Opfer wurde durch die japanische Gesellschaft tabuisiert. Man nennt die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki „Hibakusha“, wörtlich übersetzt: "Die von der Bombe Betroffenen".
Mehr zum Atombombenabwurf auf Hiroshima auf der Seite „Hibakusha weltweit“
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